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Und dann kam "Rolf"

Der Zürcher Verlag "Elster & Salis" scheint ein Herz für schräge Vögel zu haben. Nachdem er die Leserschaft letztes Jahr mit "Mobbing Dick" auf einen wahnwitzigen Trip mit einem Zürcher Bankangestellten geschickt hat, legt er mit "Rolf" einen weiteren Roman vor, dessen Protagonist Philipp nach einer Festivalnacht engere Bekanntschaft mit seinem Dämon macht, als es ihm zunächst lieb ist. "Rolf" bestimmt fortan Philipps Leben, das bis zu diesem Zeitpunkt in ziemlich geordneten Bahnen verlief und plötzlich chaotisch, wild und unberechenbar wird. Mit viel Fabulierkönnen zeichnet Autor Andri Hinnen das Porträt eines Mannes zwischen Existenzkrise,(Selbst-)Verzweiflung und (neuem) Lebenssinn. Das ist unterhaltsam und amüsant - auch wenn die Lust am Schabernack (oder ist es eher die Lust an Provokation?) mit dem Autor manchmal durchgeht und die ganze Chose dadurch zuweilen etwas zu überspannt ist. Auf jeden Fall die passende Lektüre für unbeschwerte Ferientage, bei denen der Alltag etwas weiter weg ist und dafür mehr Raum für die (augenzwinkernde) Auseinandersetzung mit den eigenen Hirngespinsten, Träumen, verpassten und verwirklichten Gelegenheiten bleibt.



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