Berlin, ungeschminkt

In "Böse Schafe" erzählt Katja Lange-Müller die Liebesgeschichte zwischen einer nach Westberlin geflüchteten ostdeutschen Schriftsetzerin und einem deutlich jüngeren Berliner Dauerjunkie. Sie zeichnet aber auch ein unromantisches nüchternes Bild von Westberlin in den 80er Jahren und trifft damit genau den damaligen Zeitgeist einer grauen, in sich gefangenen Stadt. Das alles klingt zwar furchtbar traurig, aber die Autorin schildert es so einfühlsam und gleichzeitig komisch, dass trotz aller Widerwärtigkeiten am Schluss keine Verbitterung, sondern der Eindruck einer grossenLiebe zurückbleibt.